Sonntag, 11. Oktober 2009

Visum Visum Popisum (2)

Nun, in Wirklichkeit war das natürlich anders.
Ausgestattet mit haufenweise Formularen und Lobhudelungen taucht man vor dem Konsulat auf und stellt sich erstmal in die Schlange zum Anmeldefenster.
Dort wird dann gecheckt, ob man auch die Gebühr bezahlt hat (92 Euronen) und man wird vom Wachpersonal ermahnt keine elektronischen Gegenstände mitzunehmen.
Pah, natürlich hatte ich keine dabei. Handy und Gedöns waren im Auto.

Also dann in die nächste Schlange vor dem Konsulat. In 4er Gruppen geht es durch die Sicherheitsschleuse. Eine letzte Warnung von wegen elektronischen Geräten. Ich checke nochmal meine Hostentaschen: Finde den iPhone Kopfhörer. Frage die Wache, ob das ein elektronisches Gerät sei. Wache fragt im Wachhäuschen nach. Wachhäuschen sagt: Hmm, weiß net.

Also rein in die Sicherheitsschleuse. Das "Headset" wird mir abgenommen und ich krieg eine lustige Plastikkarte dafür.
Dann raus aus dem Wachhaus und über einen kleinen Weg zur eigentlichen Abfertigung.
Vorbei am "Portier", der die Unterlagen kurz checkt. Ein Barcode auf meinem Formular DS-156 war nicht in Ordnung, also selbiges Formular nochmal ausfüllen im Konsulat selber.
Man tritt also ein und sieht eine recht große Abfertigungshalle mit Stuhlreihen und eine nervenden Ticketansage. Man holt sich ein Ticket und wartet.

Irgendwann darf man dann an einen der Schalter. Die sind mit Panzerglas gesichert und dahinter sitzt dann immer noch kein wirklicher Konsul, sondern ein Sachbearbeiter, die die Formulare sichtet. Dann darf man noch ein Foto abgeben (das natürlich auch gewissen Normen unterliegt) und seinen Pass, sowie einen frankierten Rückumschlag.
Das wird dann erstmal alles eingegeben und dafür darf man sich dann wieder eine Stunde um die Ohren schlagen.
Irgendwann wird dann die Ticketnummer das zweite Mal aufgerufen und man geht zu einem anderen Schalter. Dort hat man es dann mit einem Entscheider zu tun und man wird zum Visum befragt. Dieses Mal meinte der Botschaftsangehörige nur: Thanks for dropping by, everything seems to be ok. Wunderbar! Alles in Ordnung. Aber die Abreisezeit (6 Tage später) könnte zu knapp sein. (Naja, letztes Mal hab ich 3 Tage auf den Pass gewartet).

Also endlich fertig, ab ins Auto und dann auf den Pass warten.
Und das gestaltete sich dann doch etwas langwierig.
Als am Samstag der Pass nicht in der Post war musste ich erstmal meinen Flug verschieben.
Dann hab ich versucht auf der Botschaft anzurufen.
Tatsächlich ruft man aber ein Call-Center in Walpurgistan an und darf dann entweder 2 Euronen pro Minute blechen oder pauschal 15 Euro bevor man mit einem Menschen reden darf.
Der hat mir dann für 15 Euro die Auskunft erteilt, dass sie nix machen können. Ich müsste 10 Werktage warten, bevor sie Kontakt mit der Botschaft aufnehmen dürfen.
Fantastisch!

Am allerletzten Tag und in allerletzter Minute (14 Tage nach Besuch der Botschaft) kam dann tatsächlich der Pass per Kurier. Wahnsinn!
Ich hatte schon damit gerechnet in Saarbrücken auf dem Bürgeramt einen neuen Pass zu beantragen. Uff.

Jetzt habe ich erstmal 2 Jahre Ruhe und dränge die Firma darauf mir eine Green Card zu besorgen. Das wird dann vermutlich noch mehr Spaß...

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Ich fands gut, auch wenn ich in der Zeit ein großes Schlafdefizit aufgebaut habe (und wahrscheinlich mehr Zeit auf Hansens Sofa als in meinem Bett verbracht habe)

Anonym hat gesagt…

Sollen sich die Uncles doch weiter wundern und am Kopf kratzen warum sie keine Olympiade mehr zugesagt bekommen...!!