Sonntag, 29. März 2009

I'm gonna kill your motha!

Nach einem netten Ausflug auf den Berkely Campus (auf jeden Fall auf den Campanile-Turm raufklettern!) hatten wir uns heute vorgenommen mal eine größere Shopping-Mall zu besuchen.

Leider waren wir ein bißchen spät dran und so hatten viele kleine Läden im Saarbasar-für-Amis schon zu und auf dem Parklplatz war wenig los.


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Die Hilltop-Mall, siehe oben, liegt in Richmond und das scheint nicht das sicherste Pflaster zu sein.
DIESE MALL MEIDEN!

Als wir die Mall gerade verlassen wollten, schlich sich ein etwas abgewetzt aussehender Afro-Amerikaner an uns ran. Ich öffnete die Tür, Kristina gleich hinter mir, die plötzlich aufschrie und ihre Tasche festhielt. Hinter ihr der Kleingauner, der ihr gerade in die Waden getreten hatte, um ihr wohl die Tasche zu entreissen.

Ich drehte mich um und stieß mit dem Typ zusammen, der gleich mit einer Schimpftirade loslegte und mir androhte mich und meine Familie umzubringen usw. usw.
Ich versuchte den Kerl zu beruhigen und der laberte einfach immer weiter. Ich versuchte in eine Richtung zu gehen, wo ein paar mehr Leute waren. Spät am Abend war da nicht mehr viel los.
Gedanken schossen einem durch den Kopf: Was ist, wenn der 'ne Knarre hat oder ein Messer?
Der stereotypische schwarze, aggressive Unterpriviligierte machte gerade den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde für Beleidigungen pro Sekunde, aber als deutsch-sprachiger Halbtourist ist das eher lustig.
Letztlich war der Kerl aber harmlos und hat sich über den Parkplatz davon gemacht, wild fluchend und nervös um sich blickend.
Außer einem gehörigen Schreck und einem blauen Fleck am Bein war uns nichts widerfahren. Uff. Glück gehabt.

Ich überlegte kurz, ihn mit dem Auto einfach zu überfahren oder die Bullen zu rufen, aber die besten Ideen kommen einem immer erst später.

Dienstag, 24. März 2009

Bankenwahnsinn



Und diesmal mein ich nicht die katastrophale Finanzpolitik der Banken, sondern wie hier Bankgeschäfte von Lieschen Müller err John Doe gemacht werden.

Also, ich war sichtlich geschockt als ich letztens mein erstes Konto bei einer Bank eröffnet hatte. Zuerst einmal musste man doch erheblich recherchieren bis man eine Bank gefunden hatte, die kostenfreie Kontoführung anbietet.

Was bei uns fast jede Wald- und Wiesenbank kann, ist hier noch Voodoo.
Also ein Konto bei Wamu eröffnet. Dabei eröffnet man gleich zwei Konten: Checking und Savings, wobei zweiteres ein Sparbuch für Arme ist.

Erstaunlicherweise konnte ich mir meine PIN für die Debit-Karte (sowas wie eine EC-Karte, gemixt mit einer Prepaid-Mastercard) selbst aussuchen.
Das war es aber dann schon mit Luxus. Ihr müsst nämlich wissen: Hier werden die meisten Bankgeschäfte, über -festhalten- Schecks erledigt. Ja, genau, diese Papierdinger, die wir noch aus den frühen 90ern kennen!!!
Ich hab hier 5 Blocks mit Schecks, dabei wollte ich doch alles online machen!

Pustekuchen! Der einfache Transfer von Geld von meinem Konto zu Konto X in Bank Y ist so gut wie unmöglich online! Dazu muss man erstmal telefonisch seiner Bank bescheid sagen, die dann Bank Y bescheid sagt und dann, vielleicht, kann man Geld überweisen.
Das Konzept von Transaktionsnummern hat sich hier nämlich noch nicht rumgesprochen. Stattdessen legitimiert man sich online nur über sein Spasswort!

Überträgt man größere Geldbeträge ruft Minuten später die Bank an und fragt nach, ob das auch wirklich so gemeint war.

Die schnellste Art Geld zu überweisen zu einem anderen Konto: Man geht zu seiner Bank (ja, in persona!) und hebt Geld am Schalter ab und dann latscht man zur Bank Y und zahlt das Geld da ein. Unfassbar!

Auslandsüberweisungen? Ebenfalls Pustekuchen. Dazu muss ein Formular in der Bank ausgefüllt werden und ein speziell ausgebildeter Angestellte die Formulardaten dann wieder eintippen. Amok!

Also, man hat fast den Eindruck, dass der Kapitalismus, der Kampf um den Kunden, das ständige Verbessern des Angebots, um Kunden zu gewinnen hier auf ganzer Breite versagt hat. Faszinierend!

Lediglich der Einzelhandel hat es verstanden: Während die Kassiererin die Ware scannt kann man seine Debit-Card schon mal durch einen Leser ziehen, seine PIN eingeben, optional Geld abheben (Cash-Back) und muss dann nur noch mal bestätigen und ist fertig.

So, und jetzt darf ich nicht vergessen morgen zur Bank zu latschen und den Scheck einzulösen, den mir mein neuer Arbeitgeber geschickt hat. (Reisekosten, die man hier üblicherweise inklusive Flug und Hotel vorlegen muss)

Ahh, good ole' Europe ist doch in ein paar Sachen den Mädels hier voraus.

Dienstag, 17. März 2009

Im Land der Mormonen


Was? 10 Tage kein Update auf diesem Blog? Skandal!
Aber dafür gibt es gute Gründe.
Ich bin während meines Aufenthalts in Salt Lake City, der Hauptstadt aller Mormonen, eben zu jener Kirche übergewechselt.

Die Kirche sieht aber auch toll aus. Oder ist das Disneyland?
Also, jetzt, da ich Mormone bin, habe ich nur noch Vorteile:
  • Vielweiberei - allerdings nur inoffiziell. Heh, keine Umstellung für mich!
  • Tolle Unterwäsche, die jeden Tag aufs neue begeistert. Siehe hier!
  • Neues, neues Testament. Aufgeschrieben vom Propheten Mormon und seinem Sohn Moroni,engl. moron (dt. Depp, Idiot, Schwachsinniger)+ i (Verkleinerungsform haha), dargebracht auf goldenen Platten, die kein Mensch gesehen hat, außer der Gründer der Religion.
  • Neue Tatsachen über Jesus: Er hat Amerika besucht und zu den Mayas und Azteken gesprochen!
  • Eine durch Inzest und Polygamie geprägte, eingeschworene Gemeinde mit dem Saarland-Effekt (ich känn do änna, der kann dir eh Bettongmischa leihe)
  • Lustige Geheimrituale
  • Einfache Gebührenstruktur: 10% des Bruttolohns geht an die Kirche
Uff, abgesehen davon ist Salt Lake City eine ganz nette, jedoch recht verschlafene Stadt. Abends um 10 sind in vielen Vierteln weder Autos noch Fußgänger unterwegs.
Trotzdem kann man hier prima Ski fahren und im Sommer sich schöne Sonnenbrände holen. Das lokale Flair schafft der namensgebende See, in dem albern aufgelegte, furzende Bakterien die Abwässer der Stadt verarbeiten und zur Rache die Stadt beduften.

Was treibt der Beders da in SLC? Nun, ich war zum Training eingeladen und zwar für die neue Version der Attensity-Software, d.h. endlich hab ich kapiert, was Attensity so macht ;)
Die Leute in der neuen Firma waren allesamt super nett und es kam so ein bißchen altes Xtramind-Gefühl hoch. Schön, dass ich den Stimmen am Telefon endlich mal Gesichter zuweisen konnte.

So, jetzt wird es aber Zeit für das Abendgebet. Haha!

PS:
Zur Zeit ist übrigens Star-Center Patric S. aus S. zu Besuch. Den hab ich heute nach L.A. geschickt, auf dass er sich ein Lakers NBA-Spiel ansehen möge.
Bin gespannt, ob er da endlich entdeckt wird. Könnte knapp werden mit der NBA-Karriere... ;)

Samstag, 7. März 2009

Elektronische Bücher



Der Markt für Endgeräte zum Lesen von digitalisierten Büchern, sogenannten E-Books, dümpelte einige Jahre vor sich hin,
bis Amazon sich aufmachte mit dem Kindle die Welt zu eroben.

Das in den letzten Monaten kaum erhältliche Utensil hat jetzt vor kurzem eine Verjüngerungskur erfahren und das Ergebnis seht ihr oben im Bild.

Kindle 2 bietet einen auf e-ink basierten Bildschirm, Herunterladen von Büchern aus dem Amazon-Store (20000+ Stück) über Handy-Funkverbindung (also quasi von überall), eingebautes Wörterbuch, Speichern von Notizen und Annotationen, Abspielen von MP3s, Bücher-Vorlesefunktion sowie Webbrowser.
All das verpackt in einem robusten Gehäuse und Apple-artiger Aufmachung.

Natürlich musste ich das Ding haben, denn ich hatte mein Bücherregal vor meiner Abreise in die USA komplett aufgelöst (Danke an Sascha E. fürs Abkaufen meiner Sci-Fi-Klassiker!) und war quasi (fast) bücherlos.

Mit dem Kindle 2 kann ich nun 2000 Bücher jederzeit mit mir rumschleppen und in wenigen Sekunden neue Bücher bei Amazon kaufen und runterladen.

Der Bildschirm ist eine Klasse für sich. Die Darstellung sieht wirklich so aus als hätte man ein Stück Papier hinter eine Glasscheibe geklemmt. Es gibt keine wahrnehmbaren Pixel, der Bildschirm ist nicht hintergrundbeleuchtet und lässt sich unter allen Lichtbedingungen (außer kompletter Dunkelheit, hoho) sehr gut lesen.

Vor allem Leute, denen das Lesen längerer Artikel auf dem Bildschirm Probleme bereitet, werden den Kindle lieben. E-Ink ist wirklich eine hervorragende Sache, wenn man auf Farbe verzichten kann.

Neben dem Herunterladen von Büchern kann man auch Tageszeitungen und Blogs abbonieren, die dann je nach Wunsch morgens früh automatisch auf den Kindle gebeamt werden. Kein Computer erforderlich, lediglich Reichweite zum Sprint-Mobilfunknetz.

Natürlich können auch eigene Texte auf den Kindle per USB-Schnittstelle kopiert werden.
Wer PDF-Dokumente anschauen will muss die allerdings zuerst konvertieren lassen. Dazu reicht eine E-Mail mit Anhang an eine spezielle Kindle-Adresse und Amazon stellt das PDF als Kindle-Dokument zur Verfügung. Auf Wunsch (und mit 10ç Kosten behaftet) beamt Amazon das umgewandelte PDF-Dokument direkt auf den Kindle.

Es gibt sogar eine Anbindung für das iPhone. Mit der Kindle Applikation aus dem App-Store lassen sich alle gekauften Bücher auch direkt auf dem iPhone lesen. Amazon synchronisiert dabei automatisch die aktuelle Seite auf der man aufgehört hat mit Lesen, d.h. man liest in seinem Kindle und kann unterwegs auf dem iPhone an dergleichen Stelle weiterlesen, falls man den Kindle zuhause gelassen hat.
Aber wer lässt den Kindle schon zuhause liegen? Im Gegensatz zum Stromfresser iPhone kommt der Kindle Wochen ohne Aufladung aus.

Nun, für mich als alter Geek ist der Kindle ein perfekter Buchersatz, aber man vermisst natürlich die Haptik eines regulären Buchs. Das lustige Rumblättern, den Geruch der Seiten, den fühlbaren Lesefortschritt und die nützlichen Zweitfunktionen wie Erschlagen von lästigen Moskitos und Klopapierersatz. (Die in Hotels ausliegenden Gideon-Bibeln haben butterweiches Papier...)

Wer auf Reisen nicht mehr Tonnen von Papier mit sich rumschleppen will, dem sei jedoch ein Kindle ans Herz gelegt. Hoffentlich rafft sich Amazon auf und bringt diese Version auch nach Europa mitsamt dem riesigen Angebot an elektronischen Büchern.


PS: Wer die auf obigem Bild erkennbaren Kitesurfer aus der Nähe sehen will: Siehe meine Flickr-Seite

Sonntag, 1. März 2009

The City Tonight





I love this city tonight
I love this city always
It bears it's teeth like a right
And spits me out after base
But we're all currents for it
We know what's wrong and it's right
For every sign that's been hit
Take back the city tonight

Tell me you never wanted more than this
And I will stop talking now
One perfect partner, one eternal kiss
Whoa

Take back the city for yourself tonight
Or I'll take back the city for me
Take back the city for yourself tonight
Whoa

(Snow Patrol / Take Back the City / A Hundred Million Suns)