Montag, 25. Mai 2009

Erben unerwünscht



In diesen unsicheren Zeiten, in denen Banken - einst ehrwürdige Institutionen, die Oma's Sparstrumpf mit ganzen 2,5% verzinsten und Endkunden noch persönlich betreuten - eben jenen Strumpf und gleich ganze Kleinstädte im global umfassenden Finanz-Roulette verjubeln, freut man sich natürlich über mutige Unternehmer, die sich ein Herz fassen und ein völlig neues Bankkonzept auf die Beine stellen.

So auch die eher unbekannte Agentur 2i limited aus Gibraltar, die mit einer revolutionären Idee daherkommt. Reincarnation Bank!

Die Idee ist simpel: Einfach im Diesseits Geld überweisen, sich beim Sterben an die Kontonummer erinnern und dann nach der Reinkarnation das zwischenzeitlich beträchtlich angewachsene Vermögen wieder abheben.

Eine sehr gute und ausgeklügelte Idee! Endlich kann man es den Erben so richtig heimzahlen und ihnen generationsmäßig ein Schnippchen schlagen. Das ganze Leben auf der Tasche der Eltern gelegen und dann nach dem Tod nochmal abkassieren? Nicht mit Reincarnation Bank!

Komisch nur, dass es auf der Webseite der Bank nur einen Link gibt, um Geld zu überweisen, aber (noch) keinen, um das Geld wieder abzuheben...

Hmm, vielleicht muss man die obige Grafik noch mehr studieren, um hinter das Geheimnis der Reinkarnation zu kommen. Denn evtl. gibt die Bank einem dann einen Hyperlink mit ins Jenseits, um die Knete mit 5 Jahren abzuheben und so ne richtig üble Rocker-Reinkarnationsparty zu feiern.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Fremde Heimat


Wir sind wirklich Gewohnheitstiere und zugleich ausgestattet mit Genen, die es uns ermöglichen sich schnell anzupassen an neue Gegebenheiten. Die beeindruckende Verteilung von Homo Sapiens über den Globus ist ein nettes Beispiel dafür.

Nach fast 6 Monaten Saarland-Abstinenz war ich dann auch erstaunt, wie sehr ich mich schon dem American Way of Life angepasst hab.
150 Stundenkilometer auf der Autobahn kommen einem plötzlich gefährlich schnell vor. Die winzigen Straßen (nur 2 Spuren pro Richtung) tun ihr übriges.

Der Klassiker, was mir auch schon über Weihnachten passierte, ist natürlich Einkaufen im Supermarkt. Wiederum hab ich es geschafft keine Tüte zu kaufen oder mitzunehmen und stand nach dem Bezahlen dämlich vor meinem Einkauf. Es war keiner da, der das Zeug in Tüten packte und mir in die Hand drückte. Um mal ein Schlagwort zu gebrauchen: Servicewüste Deutschland ;)

Ich glaube, ich hab bei den gemeinsamen Mahlzeiten mit Entwicklerkollegen kein einziges Mal "Mahlzeit!" gesagt. Hier drüben wird sich einfach hingehockt und reingehauen. Schließlich muss man sich voll auf die vor einem liegende Aufgabe konzentrieren: Die riesige Portion in den eh schon überstrapazierten Magen reinstopfen.

Jetzt bin ich also wieder zurück im mittellosen Kalifornien und kämpfe gegen den Jetlag an. Wer immer Zeitzonen oder Planeten erfunden hat: Das muss besser werden!

Vielen Dank nochmal an meine Freunde und Familie, die mir Unterschlupf und Nahrung dargeboten haben. Da alles etwas stressig war, hab ich es leider nicht zu euch allen geschafft. Na gut, die Zocksession bei Hans bis in den frühen Nachmittag tat ihr übriges (HARDCORE 4EVAR, HANS!).

PS: Passt mir gut auf den dicken Steffenmann auf! Werd wieder gesund, Du Schluri!


Montag, 11. Mai 2009

Tour de Salt Lake



Dieses Wochenende hat es mich wieder nach Salt Lake City getrieben.
Ich hab unter anderem Stewart besucht, der jetzt für die Entwicklungsabteilung meines neuen Arbeitgebers arbeitet.
Sowohl Stewart als auch Heather, seine Frau, haben vor 2 Monaten alles zusammengepackt und sind einfach so nach Utah gezogen, rein aus Jobgründen.
Man muss das mal in bekannten Entfernungen ausdrücken: Das ist äquivalent zu einem Umzug von Kiel nach Basel und ungefähr derselbe Kulturschock.

Nein, eigentlich schlimmer, denn in Salt Lake gehört man entweder zur guten oder zur bösen Seite und witzigerweise denken alle, sie sind auf der guten Seite!
Es gibt hier wohl immer noch eine gesellschaftlich recht starke Trennung zwischen Mormonen und Nicht-Mormomen. Aber das scheint sich langsam zu ändern, denn SLC ist ein Paradies für Leute, die es sich nicht mehr leisten können in der Bay Area zu leben und die in Scharen herziehen.
(Ich bezahle für die Bude hier zur Zeit rund 1300$. Für denselben Betrag bekomm ich in Salt Lake City eine 4-Zimmer-Wohnung mitsamt Haushälterin.)

Sowohl der freundliche Berater der Autovermietung, als auch die nette, etwas ältere Lady, die neben mir im Flugzeug saß, haben mir ähnliche Geschichten erzählt: In der Bay Area oder in SF gelebt und dann nach SLC umgezogen (und sich den Hintern abgefroren, weil man als verweichlichter Kalifornier keinen richtigen Winter mehr gewohnt ist).

Ich halte mir mal alle Optionen offen. Wohnung in beiden Städten wäre ideal :)

Und damit verabschiede ich mich auf eine kurze Tour de Force nach Deutschland. Falls ich es nicht zu jedem meiner treuen geschlechtsneutralen Leser schaffe: Leider wirklich nur beruflich in der alten Heimat und hab ne stramme Agenda vor mir.