Sonntag, 10. Oktober 2010

Umgezogen


So, erstmal Luft holen dieses Wochenende, denn letztes Wochenende war etwas stressig.
Letzten Mittwoch Abend flog ich nach Salt Lake City, um endlich mal die Wüste Nevadas etwas näher kennenzulernen.
Ich mietete also einen Truck bei u-haul, ließ ca. 10 Mitarbeiter von Attensity den ganzen Kram meiner Freundin einladen, lud selbige in den Truck und verließ endlich so gegen 4 Uhr nachmittags die Stadt am Salzsee in Richtung Westen.


Die Straße lag da wie Blei und entlang der Bonneville Salzbecken völlig gerade und scheinbar endlos. Die braungrauen Hügel am Horizont wollten nur langsam näher kommen, aber letztlich landeten wir dann doch in Nevada und machten uns über gemächliche Pässe lange Hügelketten gen Reno auf.



Die Nacht kam langsam herein und die letzten Sonnenstrahlen ließen die Hügen in rötlichem Licht leuchten. Wer auch immer hier draußen in der Öde lebt, muss die Natur lieben wie seine Mutti, denn abgesehen von der Straße gibt es hier nicht viel. Meistens Minenarbeiter samt Familien, Tankstellen, Schnellimbiss-Buden.

Doch ich weiß nicht wie, aber knapp nach Mitternacht lag die Ödnis hinter uns und die Lichter von Reno begrüßten uns. Das Spielerparadies am östlichen Ende der Sierra Nevada ist laut und schrill und voll mit billigen Motels.
Natürlich musste ich weiterfahren und hab noch den Anstieg in die Sierras geschafft und war damit in Kalifornien.
Es gibt da übrigens sowas wie eine Grenzkontrolle der Landwirtschaftsbehörde: Wer versucht Pflanzen oder Saatgut ohne Genehmigung einzuführen wird bös bestraft und darf sich dann kein kleiner Dummer nennen.
Wir durften die Topfpflanzen allerdings behalten, denn das scheint wohl ok zu sein.


Eine Übernachtung in Truckee später waren wir wieder auf der Straße, stürzten die Berge hinab


Richtung Sacramento (ja, von da regiert Schwarzenegger über Kalifornien)




und von da an war es nur noch eine kleine Pflichtübung, bis wir das glitzernde Ufer der San Francisco Bay sahen.

Und dann erwarteten uns tausend Helfer zum Ausladen der Kisten und sie trugen uns auf Händen in die neue Wohnung...
Ha! Schön wärs. Nee, erstmal noch schnell bei meiner alten Bude vorbeigeschaut und die 23,5 Kisten eingeladen und dann ganze 1,5 Blocks weiter zur 1919 Grove St und dann, zu zweit, alle Kisten ausgeladen.
Der Muskelkater danach war legendär, aber letztendlich hatten wir dann doch den Truck leer.

Naja, fast, jetzt heißt es Möbel kaufen und Kisten auspacken und sowas. Ich hatte ja in einer möblierten Wohnung gewohnt und die sollte ja auch nur temporär sein. Hätte nicht gedacht, dass ich letztendlich doch über 2 Jahre dort verbringen würde. Total verwohnt, die Bude :)

Inzwischen hab ich auch den ersten IKEA Besuch überlebt und wir haben ein Bett und ein TV-Möbel erfolgreich montiert. IKEA ist hier nicht sooo beliebt wie in D-Land: Die Amis mögen einfach das zusammenschrauben nicht :) Uh, Oh, böse Verallgemeinerung, aber wat solls.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also sooo fruchtbar ist IKEA nun doch auch nicht:-)

Anonym hat gesagt…

Insider oder Schreibfehler ;-)

Stü hat gesagt…

Nun ja, wer schon immer verwöhnt wurde beim Einkauf - was bin ich neidisch darauf, dass in USA im Supermarkt alles gleich auch in Tüten verpackt wird! -, verliert wohl automatisch die Lust, überhaupt irgendwas selber zu machen.
Abgesehen davon ist das IKEA-Getue, dass ich mich doch drüber freuen soll, beim Schrauben Fingernägel und Nerven zu ruinieren, weil's die Waren so waaahnsinnig günstig macht, ohnehin pure Heuchelei.