Montag, 26. Januar 2009

Onkel Obamas erste Woche


Es ist fast wie im Märchen. Als sich bei den Demokraten in den USA im letzten Jahr herausstellte, dass der Kandidat für das Präsidentenamt entweder eine Frau oder ein Afroamerikaner ist, da war die Schadenfreude (übrigens ein Wort, dass hier in den englischen Wortschatz übernommen wurde) bei den Republikanern groß.

Wie sollten die Demokraten je gewinnen können?
Schneller Vorlauf zu letzter Woche und der schwachsinnig langweiligen Ernennung zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Barack Hussein Obama hat es tatsächlich geschafft und steht, frisch gebügelt und rausgeputzt, vor Millionen Fans und hält eine eindringliche Rede zur Lage der Nation (Übrigens wurde dabei von einem Präsidenten auch zum ersten Mal die Existenz von Ungläubigen bestätigt: "We are a nation of Christians and Muslims, Jews and Hindus - and non-believers.")

Kaum 24 Stunden später geht Obama an die Arbeit und schafft in 4 Tagen mehr als Bush es in Monaten hinbekommen hätte (von seiner Ranch aus, der alte Urlaubspräsident):
  • Guatanamo wird innerhalb eines Jahres geschlossen
  • Keine Geschenke mehr von Lobbyisten an Regierungsvertreter
  • CIA Folterknäste (ghost prisons) werden abgeschafft (naja, wer's glaubt)
  • Die USA bekräftigen nochmal die Einhaltung der Genfer Konventionen in Zukunft
  • Telefonate mit wichtigen Vertretern im Nahen Osten
  • Ernennung neuer Diplomaten für den Nahen Osten, Afghanistan, Pakistan
  • Aufhebung von Beschränkungen des Freedom of Information Act (Mehr Transparenz in allen Ministerien usw.)
  • Er hat seine Generäle aufgefordert einen Plan für den Truppenabzug aus Irak vorzulegen
  • Er hat Bush's midnight regulations (letzte, schnell durchgedrückte Regelungen der Bush-Regierung) auf Eis gelegt
  • Wiedereinführung von Hilfen für Nichtregierungsorganisationen zur Familienplanung, selbst wenn diese Abtreibungen befürworten
Wow, das war mal kein schlechter Start.
Als Goodie obendrauf gibt es noch die Ankündigung alle getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Rezession im Web zu veröffentlichen und, einmalig für einen Präsidenten: Wöchentliche Ansprachen im Internet (hat er sich das bei Merkel abgeguckt? ;)

Also, man kann sagen was man will: Dieser Präsident hat das Worte "Change" scheinbar verstanden.
Jetzt wartet natürlich jeder, vor allem rechte Medienvertreter, schon sehnsüchtig auf den ersten größeren Schnitzer.

So, genug gefaselt. Sushi her, Fernbedienung, Nutellabrote: Die nächste Folge 24 geht gleich los.

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