Der Markt für Endgeräte zum Lesen von digitalisierten Büchern, sogenannten E-Books, dümpelte einige Jahre vor sich hin,
bis Amazon sich aufmachte mit dem Kindle die Welt zu eroben.
Das in den letzten Monaten kaum erhältliche Utensil hat jetzt vor kurzem eine Verjüngerungskur erfahren und das Ergebnis seht ihr oben im Bild.
Kindle 2 bietet einen auf e-ink basierten Bildschirm, Herunterladen von Büchern aus dem Amazon-Store (20000+ Stück) über Handy-Funkverbindung (also quasi von überall), eingebautes Wörterbuch, Speichern von Notizen und Annotationen, Abspielen von MP3s, Bücher-Vorlesefunktion sowie Webbrowser.
All das verpackt in einem robusten Gehäuse und Apple-artiger Aufmachung.
Natürlich musste ich das Ding haben, denn ich hatte mein Bücherregal vor meiner Abreise in die USA komplett aufgelöst (Danke an Sascha E. fürs Abkaufen meiner Sci-Fi-Klassiker!) und war quasi (fast) bücherlos.
Mit dem Kindle 2 kann ich nun 2000 Bücher jederzeit mit mir rumschleppen und in wenigen Sekunden neue Bücher bei Amazon kaufen und runterladen.
Der Bildschirm ist eine Klasse für sich. Die Darstellung sieht wirklich so aus als hätte man ein Stück Papier hinter eine Glasscheibe geklemmt. Es gibt keine wahrnehmbaren Pixel, der Bildschirm ist nicht hintergrundbeleuchtet und lässt sich unter allen Lichtbedingungen (außer kompletter Dunkelheit, hoho) sehr gut lesen.
Vor allem Leute, denen das Lesen längerer Artikel auf dem Bildschirm Probleme bereitet, werden den Kindle lieben. E-Ink ist wirklich eine hervorragende Sache, wenn man auf Farbe verzichten kann.
Neben dem Herunterladen von Büchern kann man auch Tageszeitungen und Blogs abbonieren, die dann je nach Wunsch morgens früh automatisch auf den Kindle gebeamt werden. Kein Computer erforderlich, lediglich Reichweite zum Sprint-Mobilfunknetz.
Natürlich können auch eigene Texte auf den Kindle per USB-Schnittstelle kopiert werden.
Wer PDF-Dokumente anschauen will muss die allerdings zuerst konvertieren lassen. Dazu reicht eine E-Mail mit Anhang an eine spezielle Kindle-Adresse und Amazon stellt das PDF als Kindle-Dokument zur Verfügung. Auf Wunsch (und mit 10ç Kosten behaftet) beamt Amazon das umgewandelte PDF-Dokument direkt auf den Kindle.
Es gibt sogar eine Anbindung für das iPhone. Mit der Kindle Applikation aus dem App-Store lassen sich alle gekauften Bücher auch direkt auf dem iPhone lesen. Amazon synchronisiert dabei automatisch die aktuelle Seite auf der man aufgehört hat mit Lesen, d.h. man liest in seinem Kindle und kann unterwegs auf dem iPhone an dergleichen Stelle weiterlesen, falls man den Kindle zuhause gelassen hat.
Aber wer lässt den Kindle schon zuhause liegen? Im Gegensatz zum Stromfresser iPhone kommt der Kindle Wochen ohne Aufladung aus.
Nun, für mich als alter Geek ist der Kindle ein perfekter Buchersatz, aber man vermisst natürlich die Haptik eines regulären Buchs. Das lustige Rumblättern, den Geruch der Seiten, den fühlbaren Lesefortschritt und die nützlichen Zweitfunktionen wie Erschlagen von lästigen Moskitos und Klopapierersatz. (Die in Hotels ausliegenden Gideon-Bibeln haben butterweiches Papier...)
Wer auf Reisen nicht mehr Tonnen von Papier mit sich rumschleppen will, dem sei jedoch ein Kindle ans Herz gelegt. Hoffentlich rafft sich Amazon auf und bringt diese Version auch nach Europa mitsamt dem riesigen Angebot an elektronischen Büchern.
PS: Wer die auf obigem Bild erkennbaren Kitesurfer aus der Nähe sehen will: Siehe meine Flickr-Seite
2 Kommentare:
OK, Dicker, raus mit der Sprache. Welche Bücher hast du dir zuerst gekauft?
Gruß fek
Natürlich erstmal meine eigenen, unter Pseudonym verfassten Klassiker:
- Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus
- Anleitung zum Unglücklichsein
- 1000 Sextipps für Männer
- 1000 Sextipps für Frauen
- Das große Videospiel-Kompendium
Und wenn ich keinen Bock darauf hab, dann les ich
Matthew Reilly's Contest
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